Ich heiße Amie (Hündin) und bin am 01.01.2023 geboren.

Ich bin ein Australian Shepherd.

Ich bin mit 10 Wochen am 10.März 2023 bei meiner Familie in Diepholz

eingezogen.

Mit ca. 15 Wochen bin ich das erste Mal mit in der Waldgruppe Waldbeeren zu

Besuch gewesen. Mein Frauchen hat ein gutes Auge auf mich und meine

Bedürfnisse. Mittlerweile sind wir ein eingespieltes Team und sie kann gut

einschätzen wie erschöpft ich bin, wenn ich neue Eindrücke gesammelt habe.

 

1) Was ist eigentlich ein Kindergarten - Besuchshund?

Ein Besuchshund ist kein Therapiehund. Ein Besuchshund ist ein „Familienhund“, der

zusammen mit seinem Besitzer regelmäßig eine soziale Einrichtung besucht. Das

heißt, der Hund übernimmt lediglich eine Brückenfunktion zwischen dem Erzieher

und dem Kind.

Der Hundebesitzer muss keine spezielle Ausbildung haben. Jedoch durchläuft dieser

in naher Zukunft, gemeinsam mit seinem Hund eine Ausbildung in Theorie und Praxis.

Das Team (Besitzer + Hund) kann unter anderem in Kindertageseinrichtungen

eingesetzt werden. Das Team kann dazu beitragen, dass eine lernförderliche

Atmosphäre geschaffen wird. In unserem Fall wird dies Frau Tews mit ihrem Hund

Amie machen.

Mit dem Einsatz von einem Besuchshund wird schwerpunktmäßig die emotionale

und soziale Kompetenz des Kindes gefördert. Der Besuchshund gibt Anlass,

miteinander ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen. Die Kinder treten

durch Blickkontakt, lächeln oder streicheln in eine Beziehung mit dem Hund.

 

2) Grundvoraussetzungen für einen Besuchshund

- eine Haftpflichtversicherung liegt vor

- der Hund ist steuerlich bei der Stadt Diepholz gemeldet

-  es besteht ein vollständiger Impfschutz und der Impfausweis des Hundes

-  die regelmäßige gesundheitliche Überprüfung durch den Tierarzt findet statt und

wird dokumentiert

-  der Hund ist frei von für Menschen ansteckenden Erkrankungen

-  bei akuter Erkrankung oder einem ungeklärten Krankheitsbild wird der Hund nicht

eingesetzt

-  regelmäßige Kontrolle auf Wurmbefall oder anderen Parasitenbefall findet statt

-  der Hund wird gesund und ausgeglichen ernährt

- der Hund wird regelmäßig gewaschen und gebürstet

 

3) Räumliche Voraussetzungen und Rahmenbedingungen

Die Waldgruppe ist so gestaltet, dass der Hund einen freien Zugang zu seinem

Rückzugsort hat. Der Hund hat einen festen Platz, dass durch einen Zaun zum

Spielbereich abgegrenzt ist, sowie der Kofferraum. Dieser Platz dient als Rückzugsort

für den Hund. Dort wird er seinen Tag verbringen, wenn er nicht im „Einsatz“

(pädagogisches Angebot) ist. Der Fress- und Wassernapf wird täglich gereinigt. Das

Spielmaterial des Hundes ist selbstverständlich separat vom Spielzeug der Kinder

gelagert und wird regelmäßig gereinigt.

Der Hund betritt nur im Rahmen eines pädagogischen Angebots und nur in

Begleitung seiner Besitzerin den Spielbereich der Kita.

Bei Sturmwarnung (Notgruppe im Feuerwehrhaus – Notunterkunft ) oder bei Festen

wird Amie zuhause bleiben.

Der Hund wird auf keinem Fall die folgenden Räume der Kita betreten:

o Der Essensbereich (Tische und Bänke, an denen gegessen wird)

o Sanitäre Anlagen

o Räume, in denen sich allergische Kinder befinden beziehungsweise Kinder, die

nicht mit dem Hund in Kontakt kommen möchten

o Bauwagen

o Küche (im Hauskindergarten)

Die zukünftigen Eltern des Waldorfkindergarten Diepholz werden bereits bei der

ersten Kontaktaufnahme und bei der Hausführung über die Arbeit mit einem

Begleithund informiert. Zusätzlich gab es aktuell eine Abfrage zu Tierhaarallergien.

Die Kinder im Waldorfkindergarten kommen nur mit schriftlicher

Einverständniserklärung der Eltern mit dem Besuchshund in Kontakt.

 

4) Gesetzliche und hygienische Richtlinien:

Der Hund wurde gegen die häufigsten Infektionserkrankungen entsprechend der

Empfehlung der ständigen Impfkommission nachweislich geimpft. Er wird regelmäßig

entwurmt und bekommt eine Profilaxe gegen Flöhe und Zecken.

Vor und nach jeder Einheit werden die Hände gründlich gewaschen.

Es liegt eine Haftpflichtversicherung für den Begleithund vor. Sämtliche Verletzungen,

die durch den Hund verursacht werden, werden im Verletzungsprotokoll protokolliert

und bei Bedarf ärztlich untersucht. Sorgeberechtigte müssen zeitnah über den Vorfall

informiert werden

In der Empfehlung zur Tierhaltung in Kindertageseinrichtung des Niedersächsischen

Gesundheitsamt berücksichtigen wir folgende Aspekte:

-  Umgang von Kindern mit Tieren muss angeleitet und überwacht werden

-  nur verständige Kinder sollen mit Tieren umgehen

-  Tiere dürfen nicht geküsst werden; kein Gesichtkontakt

-  mindestens 2 Personen des Personals (nicht Kinder!) müssen für die Pflege

der Tiere benannt werden

-  regelmäßiges, sorgfältiges Händewaschen nach Tierkontakt, insbesondere vor

dem Essen

-  räumliche Trennung von Nahrungsmitteln und Tierfutter

 

5) Möglichkeiten und Förderbereiche durch den Einsatz eines

Besuchshundes:

Tiere berühren den Menschen und besonders Kinder sind dafür sehr empfänglich.

Gefühle und Emotionen werden durch den Kontakt mit Hunden angesprochen, oft

auch greifbar und erlebbar gemacht. Der Aufforderungscharakter des Hundes regt die

Motivation an und schafft positive Grundvoraussetzungen für ein optimales Lernen

der Kinder. Dies bietet die Möglichkeit der unbewussten Förderung und Forderung.

Durch unterschiedliche Angebote mit dem Hund (z.B. Spiele für Hund und Kind,

Apportieren, Fellpflege, etc.) werden viele Möglichkeiten für einen gezielten Einsatz

möglich. Die große positive, emotionale, soziale und auch motorische Wirkung eines

Hundes regt viele unterschiedliche Entwicklungen an.

 Förderung auf der emotionalen Ebene

Eigen- und Fremdwahrnehmung schulen, Ausdruck, Bindungen und Beziehungen

aufbauen, Ä ngste abbauen, Empathie, Engagement

 Förderung kognitiver Fähigkeiten

Gedächtnis, logische Ketten, Aufmerksamkeit, Koordination, Konzentration

 Förderung körperlicher Fähigkeiten

Gleichgewicht und aufrechte Körperhaltung schulen, Kraft stärken

 Förderung sozialer Fähigkeiten

Kommunikation, Fürsorge und Verantwortung übernehmen, Partnerschaft aufbauen,

soziale Kompetenzen fördern

 Förderung sprachlicher Fähigkeiten - Aussprache

 Förderung des emotionalen Wohlbefindens, positives Selbstwertgefühl, gesteigertes

Selbstvertrauen, Beruhigung und Entspannung

 Soziale Wirkungen

Aufhebung von Isolation und Einsamkeit, Zulassen von Nähe, Intimität und

Körperkontakt, Teamfähigkeit

 

6) Unser Team

Unser Team besteht aus insgesamt 4 Personen.

Wir sind im regelmäßigen Austausch und in der Reflexion über den Einsatz von Amie.

Unterschiedliche Beobachtungen der Kinder und im engen Austausch über die

Bedürfnisse von Amie und den Kindern.

 

7) Kosten

Die Kosten der Ausbildung des Hundes und ihrer Person trägt Frau Tews selbst.

Ebenso zahlt Frau Tews die laufenden Kosten für den Hund (Futter, Tierarztkosten,

Hundesteuer, Haftpflichtversicherung, Ausstattung etc.).

 

8) Versicherung und Haftungsfall

Es liegt eine Haftpflichtversicherung für Amie vor. Sämtliche Verletzungen, die durch

den Hund verursacht werden, werden im Verletzungsprotokoll protokolliert und bei

Bedarf ärztlich untersucht. Sorgeberechtigte müssen zeitnah über den Vorfall

informiert werden.